Praxis Müllheim

Diabetes-Schwerpunktpraxis
Ernährungsmedizin
Allgemeinmedizin

Diabetologie

Der Diabetes mellitus (altgriechisch: honigsüßer Durchfluss) wurde bereits in der Antike durch süßlichen Geschmack von Urinproben Erkrankter beschrieben. Der Diabetes, umgangssprachlich Zuckerkrankheit, gehört zu einer Gruppe von Stoffwechselkrankheiten. Die Überzuckerung des Blutes entsteht durch absoluten Mangel an Insulin ( Typ 1 Diabetes, ca. 5% der Diabetiker ) oder abgeschwächte Wirksamkeit des Insulins ( Typ 2 Diabetes, ca. 90% der Diabetiker). Die Behandlung des Diabetes hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten erfreulicherweise sehr stark weiterentwickelt und ist weiterhin großer Forschungsschwerpunkt.

Unser Anliegen als Diabetesteam ist Ihnen in allen Bereichen das Wissen, die Fähigkeiten und die Motivation zu geben, Ihr Leben mit Diabetes positiv gestalten zu können.

Hierfür nehmen wir uns Zeit, mit Ihnen den für Sie richtigen Weg zu finden.

Diagnostik & Therapie

Die Ursache für die Erkrankung an  Diabetes mellitus Typ 1 ist , soweit  bis  heute erforscht,  eine komplexe Wechselwirkung zwischen genetischer Veranlagung  und Umweltfaktoren sowie Virusinfektionen oder bestimmte Ernährungsfaktoren als Auslöser  der  Autoimmunreaktion .
Bei einer  Autoimmunreaktion greift das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gesunde  Zellen an. (Diese Autoimmunreaktion kennen wir an verschiedenen Organen wie Schilddrüse – Hashimoto -Thyreoditis,  Rheumatoide Arthritis).
 Beim  Diabetes werden  die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse  angegriffen und zerstört.  Dies führt zu einem absoluten Verlust der eigenen  Insulinbildung  im Körper und damit zum Insulinmangel. Ohne Insulin kann unser Körper keine Energie (Kohlenhydrate) verarbeiten, der Körper verhungert.

Diagnose

Die Diabetesdiagnose erfolgt durch Butzucker und HbA1c-Bestimmung .
Die körpereigene Insulinbildung lässt sich durch den Insulinspiegel bzw. das C-Peptid im Blut messen.
Durch den Insulinmangel sind  Ketone aus der Fettverbrennung im Blut oder Urin zu messen.
Der Nachweis der Autoantikörper bestätigt die Diagnose des  Typ 1 Diabetes. Diese treten altersabhänig  auf und sind bei manchen Menschen auch nicht nachweisbar.
Autoantikörper:   IAA, IA2, GAD, Zinktransporter-Antikörper

Therapie

Heutzutage ist die  lebenslang notwendige Insulintherapie durch die grossen technischen Fortschritte sehr viel  einfacher und ermöglicht  eine gute Stoffwechseleinstellung.
Ausser der  Insulingabe mit  einem insulinbefüllten Pen ist die Insulinpumpentherapie Standardversorgung.
Die fortlaufende  Blutzuckerkontrolle  durch Sensortechnik  ( rt-CGM) erlaubt die direkte Steuerung des Insulinbedarfs durch die Insulinpumpe .
Eine gesunde Ernährung mit Berechnung der Kohlenhydrate  und  körperliche Aktivität sind weiterhin die Grundlage für die langfristige Behandlung ohne Folgeerkrankungen.

Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Kombination aus Insulinresistenz und relativem Insulinmangel.  Die Insulinresistenz – Insulinunempfindlichkeit-  führt dazu, dass die Körperzellen nicht mehr effektiv auf Insulin reagieren wodurch  der Blutzuckerspiegel steigt, da die Bauchspeicheldrüse den vermehrten Insulinbedarf nicht mehr ausgleichen kann.

Die Ursachen  für Insulinresistenz sind  genetische Veranlagung , Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Alter .  Übergewicht und Adipositas  sind besonders starke Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes, vorallem  das vermehrte Bauchfett  verursacht  Entzündungsprozesse, welche die Insulinresistenz  und Folgeerkrankungen fördert.

Die Diagnose ist im Abschnitt oben beschrieben.

Therapie des Diabetes mellitus Typ 2

Im Vordergrund steht die Therapie der Ursachen Fehlernährung, Bewegungsmangel und damit meistens Übergewicht. Durch Gewichtsreduktion um 5-10% des Körpergewichtes kann die Insulinresistenz wesentlich reduziert und häufig der Blutzuckerspiegel sogar normalisiert werden.

Lebensstiländerungen:

Wir  unterstützen Sie durch individuelle Ernährungsberatung  angepasst an  Ihre Bedürfnisse im Alltag eine gesunde Ernährung schrittweise umsetzen zu können.

Medikamentöse Therapie:

Falls die Lebensstiländerung  allein nicht ausreicht stehen in den letzten Jahren sehr erfolgreiche neue Medikamente zur Verfügung, die sowohl die Ursache des Diabetes behandeln und nachweislich das Risiko von Folgeerkrankungen reduzieren.

Dazu gehören Antidiabetika wie Metformin,  SGLT2-Inhibitoren,  DPP-4-Inhibitoren, GLP-1-Rezeptoragonisten.

Bei unzureichender Wirkung der Medikamente ist die den individuellen Bedürfnissen angepasste Insulintherapie Standard.

Blutzuckerkontrolle:

Die Überwachung des Blutzuckerspiegels gibt Ihnen wichtige Information zur  Wirkung  der Therapie und ermöglicht uns ärztlicherseits die Anpassung , wenn erforderlich.

Prävention von Komplikationen:

Wesentliches Behandlungsziel ist die Vermeidung von  Komplikationen im Laufe der Jahre.  Daher ist ausser der Blutzuckereinstellung die Behandlung von hohem Blutdruck und Cholesterin wichtig.

Die regelmässige  ärztliche Kontrolle  und präventive Massnahmen alle 3 bis 12 Monate dient der  Vorsorge  Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Augenproblemen und Nervenschäden, Fusserkrankung,  als  Komplikationen zu verhindern oder zu verzögern.

Wichtige Information  und Antwort auf  viele Fragen erhalten Sie hierzu in der Diabetikerschulung.

weitere Informationen folgen in Kürze!

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Die Ursache des PCO-Syndroms ist nicht  vollständig geklärt. Ähnlich wie beim Diabetes sind eine Kombination genetische  Veranlagung, Umweltfaktoren wie ungünstige  Ernährung, Bewegungsmangel mit Übergewicht Ursache der  Insulinresistenz . Sie spielt  eine wichtige Rolle  des Syndroms,  da sie  zu einem Ungleichgewicht der Sexualhormone führt mit vermehrter Bildung von männlichen Hormonen ( Androgenspiegel).

Diese verursachen auch die Symptome:

  • unregelmäßige Menstruationszyklen bis Ausbleiben der Menstruation
  • vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus)
  • Akne
  • Gewichtszunahme

Diagnose:

Die Diagnose des PCO-Syndroms findet primär  durch die FrauenärztInnen mittels Ultraschalluntersuchung und Hormonbestimmung im Blut statt.
Zur Abklärung der Insulinresistenz als wesentliche Ursache des PCO-Syndroms führen wir die Untersuchung von Blutzucker und Insulinspiegel mittels Zuckerbelastungstest durch.
Zur Durchführung 75-g-OGTT, wie der Test genannt wird, erhalten Sie genauere Information in der Praxis.

Therapie:

Die Behandlung des PCO-Syndroms  zielt darauf ab den Insulinstoffwechsel  zu normalisieren und damit  die Insulinresistenz zu verringern.

An 1. Stelle steht die Lebensstiländerung:

Wir  unterstützen Sie durch individuelle Ernährungsberatung  angepasst an  Ihre Bedürfnisse im Alltag eine gesunde Ernährung schrittweise umsetzen zu können und damit die nötige Gewichtsreduktion zu erreichen.
Regelmäßige körperliche Bewegung ist entscheidend um die  Insulinresistenz der Muskulatur  zu reduzieren und den Hormonhaushalt zu normalisieren.

Medikamentöse Therapie:

Metformin  als Diabetesmedikament seit vielen Jahren bekannt, reduziert die  Insulinresistenz wirkungsvoll und wird  daher empfohlen.  Bei erfolgreicher Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion tritt häufig die gewünschte Schwangerschaft ein.
Durch die FrauenärztInnen wird bei Nichteintreten einer Schwangerschaft weitere  Fruchtbarkeitsbehandlung mit Ihnen besprochen.

Anleitung zum Zuckerbelastungstest erhalten Sie in der Praxis (Gebrauchsanweisung Zuckerbelastungstest)

Blutzucker und Insulinbestimmung führen wir in der Praxis in Badenweiler durch. Ausführlichere Informationen zur Behandlung der Adipositas finden Sie hier.

Strukturierte Diabetikerschulungen

Die Teilnahme an einer strukturierten Diabetikerschulung ist wichtige Grundlage der Behandlung. Sie bietet Ihnen die wesentlichen Informationen und gibt Ihnen Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung.

  • Diabetes Typ 1 mit CGM-Schulung
  • Diabetes Typ 2 mit und ohne Insulin
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Bluthochdruck
  • Hypoglykämie

Da die Stoffwechselstörung neben der Vererbung  sehr häufig durch Übergewicht und Bewegungsmangel bedingt ist, sind die Wege zur Lebensstiländerung wesentliche Schritte in der erfolgreichen Behandlung.

Individuelle Ernährungsberatung

Mit einer gesunden Ernährung können Sie sehr wirksam eine gute Blutzuckerstoffwechseleinstellung erreichen. Wir bieten Ihnen dafür individuelle Ernährungsberatung auch mit Partner:innen/ Familienangehörigen an.

  • Fußdiagnostik
  • Wundversorgung
  • Einlagen- und Schuhversorgung
  • Schmerztherapie

Das diabetische Fußsyndrom ist eine Folge der Nervenschädigung und / oder der Durchblutungsstörung aufgrund erhöhter Blutzuckerwerte, die bei ca. 30-50% der Diabetiker im Erkrankungsverlauf eintritt.

Hierdurch kommt es zu Veränderung des knöchernen Fußes, der Belastung der Zehen und des Mittelfußes, wie auch der Haut mit verstärkter Hornhautbildung. Die Gefahr der Ausbildung einer offenen Wunde ist besonders durch die reduzierte bis fehlende Schmerzempfindlichkeit erhöht.

Durch regelmäßige Fussuntersuchung, prophylaktische Behandlung mit professioneller Fusspflege, Einlagen- und Schuhversorung , kann dieses Risiko reduziert werden.

Die erfolgreiche Vorsorge ist mein besonderes Anliegen

Das DMP-Programm beinhaltet die regelmässigen viertel- bis halbjährlichen Kontrolluntersuchungen mit Kontrolle u.a. des Blutdrucks, des HbA1c, der Cholesterin- und Nierenfunktionswerte, der Augen- und Fussuntersuchung mit dem Ziel Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Der Arzt bespricht aufgrund der Untersuchungsergebnisse die weiteren Behandlungsziele mit Ihnen.

Selbsthilfegruppe

Diabetiker Selbsthilfegruppe Markgräflerland

Die Selbsthilfegruppe wurde im Jahr  2000 gegründet und richtet sich an Diabetiker mit Typ 2 Diabetes  und  ältere Diabetiker mit Typ 1 Diabetes. Es finden regelmässige Treffen zu Vorträgen, Erfahrungsaustausch und Ausflügen statt (am 1. Freitag des Monats) statt, das Jahresprogramm steht Ihnen hier als PDF-Datei zur Verfügung. Wir begrüssen alle Interessierten auch mit Angehörigen in dieser offenen Gruppe, für die keine Anmeldung und keine Mitgliedschaft nötig ist. Es besteht  die Möglichkeit von Mitfahrgelegenheiten.

Jahresprogramm 2024 (PDF)

Treffen: immer am 1. Freitag des Monats
Ort: Begegnungsstätte Elisabethenheim Müllheim
Eingang Wilhelmstraße 7 (am Markgräfler Museum) , 79379 Müllheim
Zeit: 19 .00 – ca. 20.15 Uhr

Seit 2015 bieten wir als Diabetesteam 3 bis 4 Mal jährlich Treffen für Diabetiker mit Typ 1 Diabetes zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und aktuellen Informationen rund um das Thema Diabetes an. Ihre  Wünsche und Anregungen nehmen  wir  gerne entgegen.
Da es von Seiten der Betroffenen noch keine festen Ansprechpartner gibt, informieren wir Sie gerne , am besten per E-Mail.

Weitere Informationen  zum Thema Diabetes erhalten Sie hier:

DDG  Deutsche Diabetesgesellschaft, www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
Deutscher Diabetikerbund, www.diabetiker-bw.de